Making Suan Sati

 

September 2017, Yangon

Sieben Jahre ist es her, dass Will die Staaten verlassen hat, und das erste Mal seinen Fuß auf Thailand gesetzt hat. Damals schon hat es bei ihm einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Das angenehme Klima, die entspannte Lebensweise und dazu noch das Essen…

 

Nie hätte er sich gedacht, dass er jemals fix in einem fremden Land wohnen oder gar ein Yoga Retreat eröffnen würde. Gut, damals waren ja auch noch eine ganze Reihe anderer Länder auf der Liste.

 

Zuerst Südamerika dann Afrika, anschließend quer durch Europa, Mehr Weltreise geht ja fast nicht. Ok, ein Jahr nach Australien (irgendwo muss man ja auch mal gutes Geld verdienen).
 

Er war nie religiös oder spirituell doch auch das würde sich ändern. Nach einer Trennung in Mittelamerika, steht das Leben auf dem Schippe. Alte Lösungen ziehen nicht mehr. Er begibt sich auf die Suche. Und er findet.

 

Es war damals, erzählt er, dass er eine quasi ‚romantische‘ Beziehung zum Buddhismus entdeckt hat. Es war eine praktische Möglichkeit Zufriedenheit und Ruhe in sein Leben zu bringen.

Er denkt an all die Orte wo er sich zuhause gefühlt hat und schlussendlich zieht es ihn doch zurück nach Thailand. Buddhismus idt dort weiter verbreitet, und gibt ihm die Möglichkeit drei 10-tägige Retreats hintereinander zu machen. 30 Tage Meditation und Schweigen.

 

Und in dieser Zeitspanne hat er viel für sich gefunden.

 

„Was würdest du am Liebsten mit deinem Leben machen?“

Diese Frage stellt sich eines Tages beim Dinner mit Freunden in Thailand. Wills erste Antwort: „Einen kleinen Ort am Land zu haben, wo ich natürliche Kreislaufwirtschaft und Yoga integrierten kann. Und vielleicht sogar anderen Menschen die Möglichkeit gebe, Zeit und Raum für sich selbst zu entdecken. „

Gleichzeitig weiß er dass es viel Geld braucht um Land zu kaufen, und dass es als Ausländer Unmengen von Hürden gibt ein lokales Unternehmen in Thailand zu starten. Der Staat will vermeiden, dass die Westler alles aufkaufen.

Seine Thai Freunde wiederum finden die Idee super, und zwingen in quasi dazu zum Notar zu gehen, einfach nur ums Auszuprobieren. Als er ein paar Tage später beim Juristen war scheint es doch irgendwo machbar.

Will meint, er hätte nie gedacht das es jemals möglich wäre, doch die Hürden waren doch irgendwie überwindbar, und auch finanziell war gerade richtig, eine kleine Spritze reingekommen.

 

Juni 2016

Was anfangs nur eine Idee war, wird immer konkreter.

So war es dass sie ein Stück Land nördlich von Chiang Mai gefunden hatten, und zusammen mit seiner österreichischen Freundin Lisa und Helfern die sich über das Internet anboten begannen sie es herzurichten.

Es war jede Menge Vorarbeit notwendig, denn es war alles andere als sauber. Alleine 2 Monate dauert es um den ganzen Müll wegzuräumen, dann beginnen sie damit Toiletten und Bungalows zu bauen, nachhaltig mit Bambus und lokalen Materialien und Bauweisen.

 

Ihr Ziel ist aber nicht nur nachhaltig sondern regenerativ zu sein. Das heißt sie wollen den Lebensraum nicht nur erhalten sondern als besseren Ort hinterlassen.

Deshalb wird auf auch Kreislaufwirtschaft und Permakultur gesetzt. Der gesamte Müll wird wiederverwertet. Es fällt eigentlich nicht viel an, denn das Meiste kommt von den Leuten außerhalb, die hier herkommen um Yogakurse zu machen.
Und wird dann in sogenannte Ecobricks ‚umgewandelt‘. Das heißt Plastikflaschen werden richtig fest mit Müll vollgestopft (was eine große Menge braucht), und danach als Ziegel für Lehmhäuser/Bänke… verwendet.

 

Ich war ziemlich überrascht, dass ein so ein Modell der Kreislaufwirtschaft so praxisnah und ohne großen Aufwand gelebt werden kann. Es braucht weder viel Geld, noch außergewöhnlich viel Zeit. Eigentlich nur Wissen. Und einen gut durchdachten Ablauf.

 

Und das kommt von Jedem der hier war und zu diesem Ort beigetragen hat, so Will. Er sei nicht der ‚Guru‘ und schon gar nicht soll dieser Ort in irgendeiner Weise religiös sein, wenn dann vielleicht spirituell. Es geht eigentlich nur darum das man das teilt, was im eigenen Leben hilfreich war. Jeder kann selber entscheiden, was er dazu beitragen und was er davon mitnehmen möchte.

 

Das Witzige ist, sie waren Anfangs weder ganz überzeugt noch 100% bereit waren so ein Projekt anzugehen.
Sie hatten weder keine große finanzielle Sicherheit, ganz im Gegenteil: mehrere Male ist der Kontostand unter die 1000$  Marke gesunken, und der Grund warum sie schon nach 6 Monaten eröffnet haben war, weil das Geld ausgegangen war.

Doch jetzt 7 Monate später sind sie praktisch ausgebucht, und alles läuft und wächst. Das Internet hat sicher auch seinen Teil dazu beigetragen.

 

Will meint er hat vieles in diesem Projekt gelernt, am Wichtigsten aber war: „Du musst nicht darauf warten bis du bereit bist das zu tun was du im Leben tun möchtest. Genau das ist nämlich oft der Punkt warum so viele Träume nie das Licht der Welt erblicken. Die meisten Leute warten erstmal darauf, dass er von selbst möglich irgendwann möglich erscheint.“

 

Mehr Infos gibts auf: suansati.com